Politik im bunten Schilderwald

Vor jeder Wahl stechen uns unzählige rote, schwarze, blaue, grüne, sogar pinke Parteiplakate ins Auge.

Mit nahezu perfekten Deutschkenntnissen locken Sprüche wie „Hawedere, Atmosphäre!“ oder „Ich bin Öffi für alles!“. Andere erinnern uns daran, wie tolerant Österreich doch sein kann und werben mit Plakattexten wie „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe“. Einige Werbetafeln sprechen von „Oktoberrevolution“ und selbst im Dezember ist noch nichts geschehen.

Da soll sich mal einer auskennen!

Nur wenige Wähler wissen wirklich, warum sie in der Wahlkabine genau an einer bestimmten Stelle ihr Häkchen auf dem Papier hinterlassen. Zu viele nehmen an der Wahllotterie teil! „Heute hab ich Biogemüse gekauft – ich versuch‘s mal mit Grün.“ „Ich wähle Rot – das hat mein Opa schon so gemacht …“.

Es herrscht zu viel Unwissenheit. Parteien sollten besser informieren, anstatt wie Verkäufer für Produkte zu werben. Zusammen zu arbeiten sollte das Ziel sein. Doch leider gleicht der Kampf um die Stimmen einer Schlacht. Jeder versucht, den anderen mit großen Versprechungen zu besiegen.

Und nach der Wahl?

Viel Versprochenes wird vergessen und das System arbeitet von selbst. Veränderungen sind doch zu schwer durchzusetzen. Denn kommt ein Neuerungsgedanke erst bis zur Abstimmung, sind die armen Wahlverlierer meist schon dagegen, ehe sie den Vorschlag durchdenken konnten. Oder ein Marionettenspieler zieht an den Fäden und lässt die Puppen die Hände heben. Mit solch sturer Beständigkeit soll ein Land in einer sich ständig verändernden Welt bestehen? Sollten wir uns nicht anpassen?

Aber dafür müssen wir den Kreislauf der Gleichgültigkeit durchbrechen!

Wir sollten selbst denken, wer unseren Staat vernünftig führen kann!

Wir sollten wählen, wer unsere persönlichen Interessen angemessen vertritt!

Wir sollten nicht stur alles beim Alten belassen, nur weil es immer schon so war!

Nur so können wir etwas bewirken!

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